Ich, als Kind vom Land, habe schon immer die traditionellen Feste im Dorf geliebt. Ein ganz besonderes ist das jährliche Krugschlagen während der Kirmeszeit.

Jedes Jahr wird bei uns im Dorf Ende Juni Kirmes gefeiert. Dieses Fest findet allerdings nicht in allen Dörfern zur gleichen Zeit statt. Neben dem traditionellen Kirmesbaum-Aufrichten am Freitag wird am Kirmesmontag der Krug geschlagen. Dies beginnt mittags mit dem Krugschlagen der Kinder. Die Jungen bekommen reihum (beginnend beim Ältesten) die Augen verbunden, werden im Kreis herumgedreht und sollen dann versuchen einen Tonkrug mit einem Schlagstock (siehe Bild) zu zerschlagen. Jeder hat drei Versuche und derjenige, dem es gelingt, darf anschließend eines der Mädchen, die reihum nach vorne geführt werden (beginnend bei der Ältesten), zu seiner Krug­königin wählen. Dann folgt der Tanz der Kinder: alle Kinder tanzen im Kreis und das Königspaar in dessen Mitte. Die Eltern der zwei bezahlen allen Kindern ein Eis oder Getränk.            

Am Abend folgt dann das Krugschlagen der Erwachsenen, bzw. der Mitglieder des Junggesellenvereins. Das ganze Dorf kommt gerne zusammen, um sich dieses Spiel anzusehen. Es verläuft genau wie das der Kinder, nur dass es drei Tonkrüge gibt und es gilt den richtigen zu treffen, nämlich den, der mit Konfetti gefüllt ist. Danach tanzen auch die Junggesellen den traditionellen Tanz und der Krugkönig bezahlt allen im Saal ein Getränk. Anschließend wird ausgelassen und lange (oft bis in die Morgenstunden) gefeiert. Sind die meisten Leute weg, so gehen die Junggesellen zur Krugkönigin nach Hause um dort zu Frühstücken (das Essen besorgt die Krugkönigin des vorigen Jahres). Und so lebt die beliebte Tradition in vielen ostbelgischen Dörfern Jahr für Jahr weiter!

Foto : photo personnelle

Auteur : Milena, 18, Crombach, 18, DE, 2014

Âge : 18 ans